Rund 100 Jahre nach dem der Schweizer Henri Dunant Augenzeuge der Schlacht von Solferino wurde und den Grundstein zur Gründung des Roten Kreuzes legte, beschlossen einige Frauen und Männer aus Petkum, Jarßum und Widdelswehr, sich auch im Dienste der Nächstenliebe unter den humanitären Leitsätzen des Roten Kreuzes zu stellen.
Die Idee zur Gründung ging von Alfred Kielmann aus. Seine Frau Hildegard, die als Gemeindeschwester tätig war, wurde bei Unfällen – auch bei Verkehrsunfällen – sehr oft um Hilfeleistung gebeten. Alfred Kielmann begleitete seine Frau zu diesen Unfällen und musste dann feststellen, dass er nicht ordnungsgemäß Erste Hilfe leisten konnte. Um diesen Mangel abzustellen, wandte er sich an das Deutsche Rote Kreuz des Kreisverbandes Leer, mit der Bitte um Ausbildung.
Übung 1978 auf dem Bauernhof von Bernd Sanders
Diese Ausbildung wurde ihm sofort gewährt. Alfred Kielmann absolvierte – ohne einen gesonderten Erste-Hilfe-Lehrgang abgeschlossen zu haben – sofort einen Gruppenführerlehrgang, den er mit Erfolg bestand. Nach dieser Ausbildung versuchte Alfred Kielmann Mitbürgerinnen und Mitbürger für die Rot-Kreuz-Arbeit zu gewinnen. Dies gelang auch.
Im Herbst 1966 führte der Ausbilder Peter Wüstermann vom DRK-Kreisverband Leer einen Erste-Hilfe-Lehrgang in Petkum durch. Ärztlicher Berater dieses Lehrganges war Dr. med. Schulenberg aus Oldersum.
Am Abschlussabend war auch die Frau des damaligen Oberkreisdirektors und des Ostfr. Landschaftspräsidenten, Peter Elster, die sich sehr für die Rot-Kreuz-Arbeit einsetze, zugegen.
Anfang des Jahres 1967 drängte und ermutigte Frau Brandt vom Kreisverband Leer Alfred Kielmann zur Gründung eines eigenen Ortsvereins. Im Februar 1967 trafen sich dann 14 Frauen und Männer, die überwiegend im Herbst 1966 den Erste-Hilfe-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen hatten, in der Grundschule Petkum zur Gründung einer DRK-Bereitschaft Widdelswehr/Petkum, und zwar:
Von diesen Frauen und Männer der ersten Stunde sind bis heute nur noch Afine und Heinz Hanssen aktiv tätig. Anna Klasen wurde 1994 für ihre großen Verdienste um das Rote-Kreuz zum Ehrenmitglied ernannt. Sie starb im Alter von fast 80 Jahren am 19.6.07. Alfred Kielmann (ehemaliger 1. Vors.), Therese Kruithoff (sie war lange Jahre Leiterin der Seniorenbegegnung) und Heinz Hanssen (er war von Anfang an bis zum Jahre 2006 im Vorstand tätig) sind Ehrenmitglieder des Ortsvereines. Alfred Kielmann ist inzwischen verstorben.
Nun aber zurück zur Gründungsversammlung. Der damalige Bürgermeister der Gemeinde Petkum, Johann Achtermann, wurde auf Vorschlag der Bereitschaft 1. Vorsitzender. Alfred Kielmann wurde Bereitschaftsführer und Heinz Hanssen Schatzmeister. Bemerkenswert ist, dass offizielle Versammlungen mit einer Tagesordnung oder mit Wahlen usw. erstmals im Jahre 1976 (!) stattfanden. Der kleine Stamm der Rot-Kreuzler half sich damals auch ohne diese Formalien. Fördernde Mitglieder wurden in großer Zahl angeworben. Bis heute sind viele Gründungsmitglieder immer noch dabei. Ihre Namen werden in dieser Festzeitschrift an anderer Stelle erwähnt. Diese Zahl wäre noch sehr viel höher, wenn nicht zahlreiche Gründungsmitglieder zwischenzeitlich verstorben wären. Austritte gab und gibt es nur sehr, sehr selten.
Die ersten Dienstabende fanden in der Wohnung von Familie Kielmann statt. Später durfte in der Grundschule Petkum ein Klassenzimmer benutzt werden. Dort fand auch der erste Sanitätslehrgang statt, den Oberfeldwebel Heimig vom Sanitätsbataillon Leer leitete.
Bereits im Jahre 1967 wurden in der Gaststätte „Slis“ für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Jarßum, Widdelswehr und Petkum die Vorweihnachtsfeier durchgeführt. Bis zum Jahre 2000 fand diese Feier mit großem Erfolg jeweils am 3. Advent statt. Die Pastoren aus Petkum und Jarßum hielten auf dieser Feier eine Andacht, der Posaunenchor spielte und der MGV „Windsbraut“ und Petkumer Sinkkreis sang einige Lieder. Seit 2001 findet diese Feier in anderer Form statt. Alle unsere Gruppen feierten bis zum Jahr 2007 gemeinsam das Weihnachtsfest auch im Saal der Gaststätte „Slis“. Seit 2008 im Restaurant „Gulfhof“ in Widdelswehr. Zu diesem Fest werden alle Senioren aus den Dörfern Jarßum, Widdelswehr und Petkum eingeladen.
Im Jahr 1968 wurde dem Ortsverein die Benutzung der Grundschule Petkum nicht mehr gestattet. Für kurze Zeit durften die Dienstabende im Konfirmandensaal der Kirchengemeinde Petkum abgehalten werden. Im Jahre 1969 hatte der damalige Gemeinderat von Widdelswehr ein „Herz“ für die Rot-Kreuz-Gemeinschaft und gab ein Zimmer in der alten Lehrerwohnung zur Benutzung frei. Dieses Zimmer wurde von den Bereitschaftsmitgliedern in Eigenleistung zunächst völlig renoviert.
Im Jahre 1970 wurde Karl Boden, später nach Jheringsfehn verzogen, 1. Vorsitzender des Ortsvereins. Zwei Jahre (1972) später übernahm Bereitschaftsführer Alfred Kielmann zusätzlich den Vorsitz. Die Aktiven der Bereitschaft erzielten in dieser Zeit bei den Kreis- und Bezirkswettbewerben große Erfolge. Im Jahre 1973 qualifizierte sich die Bereitschaft sogar für die Landesausscheidung. Im Jahre 1973 konnten die Vorstandsmitglieder Heinz Hanssen und Alfred Kielmann beim damaligen Oberbürgermeister der Stadt Emden, Hermann Schierig, (die selbstständigen Gemeinden Widdelswehr und Petkum waren 1972 nach Emden eingemeindet worden) erreichen, dass das alte Lehrerhaus in Widdelswehr als Rot-Kreuz-Heim und Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden konnte. Die Stadt verpflichtete sich, die Außenrenovierungen vorzunehmen, der DRK-Ortsverein musste auf eigene Kosten (!) den gesamten Innenausbau durchführen. Die Ausbauarbeiten dauerten fast 1 Jahr. Tausende von freiwilligen Stunden mussten geleistet werden, bevor am 22. November 1974 die feierliche Eröffnung durch den damaligen Oberbürgermeister Jan Klinkenborg stattfand. Zu erwähnen ist, dass insbesondere die beiden Rentner Weert Mammen und Gretinus Huiskens, die inzwischen beide verstorben sind, bei der Innenrenovierung sehr tatkräftig mitgeholfen haben.
Blutspendeaktionen wurden zunächst in der Gaststätte „Slis“ durchgeführt, später in der Grundschule Petkum. In den ersten Jahren ging der damalige Ausrufer Harm Tempel noch mit der Glocke durch das Dorf, um auf den Termin aufmerksam zu machen.
Im Jahre 1974 wurde - 2 Jahre nach der Gebietsreform – der Ortsverein dem DRK-Kreisverband Emden zugeordnet.
Am 3. Juni 1976 (!) wurde erstmalig eine offizielle Mitgliederversammlung einberufen. Alfred Kielmann blieb 1. Vorsitzender – trat aber als Bereitschaftsführer zurück, 2. Vorsitzende wurde Anna Klasen. Schriftführerin wurde Theda Siefkens. Bereitschaftsführer wurde Heinz Hanssen, der auch als Schatzmeister auf dieser Versammlung bestätigt wurde.
In den folgenden Jahren fanden dann regelmäßig offizielle Mitgliederversammlungen statt. Der Vorstand wurde fast immer einstimmig wiedergewählt. Bis 1985 gab es lediglich bei den Schriftführerinnen Änderungen.
Am 15.09.1976 fand erstmalig eine Altenbegegnung (heute Seniorenbegegnung) statt. Die damaligen Hauptinitiatorinnen Afine Hanssen, Hildegard Kielmann, Anna Klasen und Therese Kruithoff erinnern sich noch gerne an das erste Treffen. Mit klopfenden Herzen warteten sie im Rot-Kreuz-Heim auf die ersten Teilnehmer. Würde jemand kommen? Das war die Frage, die sich immer wieder stellten. Nach bangem Warten kamen dann 15 Personen. Zwar zunächst mit etwas Skepsis, aber nach 2 Stunden waren sich alle einig, diese Veranstaltung müsse wiederholt werden. Seitdem sind 35 Jahre vergangen, und diese Begegnung ist im Angebot des Ortsvereins nicht mehr wegzudenken. Heute kommen durchschnittlich 30 Personen zu den Begegnungen. Die Leiterin heute ist Edda Melles, die Erika Meyer ablöste.
Anfang 1982 wurde erstmalig ein Bereitschaftsarzt, und zwar Dr. med. Franz-Josef Ittermann, in den Vorstand gewählt. Dr. Ittermann wanderte Anfang 1989 nach Australien aus. Seit dem 10.4.1989 hat Dr. med. Hans-Georg Lojewski, der in Petkum groß geworden ist, diese Funktion übernommen.
Am 15. März 1982 wurde von Theda Bolinius, die sich als Leiterin beim DRK-Landesverband hatte ausbilden lassen, die Seniorengymnastikgruppe ins Leben gerufen. Die ersten Übungsstunden wurden im Rot-Kreuz-Heim durchgeführt. Ab 1984 konnte dann die Turnhalle in Petkum genutzt werden. Auch heute noch treffen sich dort jede Woche bis zu 20 Damen, um auch im Alter jung und fit zu bleiben. Theda Bolinius ist nach wie vor Leiterin dieser Gruppe. Die Übungsleiterin ist inzwischen Edda Melles. Ab und zu gehen die Damen auch gemeinsam essen oder besuchen ein Theater.
Anfang 1985 wurde der Ortsverein beim Amtsgericht Emden als e. V. eingetragen. Im April 1985 trat Alfred Kielmann aus gesundheitlichen Gründen zurück. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Inzwischen ist er verstorben. Sein Nachfolger, den er selbst vorgeschlagen hatte, wurde Erich Bolinius, der als vom Amtsgericht Emden eingesetzter Notvorstand beim DRK-Kreisverband Emden beim Jahreswechsel 1984/85 wesentlich zum Überleben des Kreisverbandes beigetragen hatte.
Im Jahr 1987 wurde von Frieda Wiebe die Handarbeitsgruppe „Breien un proten“ gegründet. Die rund 40 Teilnehmerinnen treffen sich auch heute noch alle 14 Tage im Rot-Kreuz-Heim. Nach Frieda Wiebe übernahm Johanne Wempen und ab 10.3.1997 Helga Sikkes die Leitung der Handarbeitsgruppe. Seit 2004 hat Hanne Schipper das „Kommando“ dieser rührigen Gruppe übernommen. Regelmäßige Fahrten zu dem Textilhaus „Klein“ in Oldenburg und gemeinsames Essen stehen auf dem Programm.
Eine Neigungsgruppe „Kegeln“, die über viele Jahre alle 4 Wochen im Hotel „Faldernpoort“ unter der Flagge des „Roten Kreuzes“ die Kugel hat rollen lassen, hat sich aus Alters- und Gesundheitsgründen im Mai 2007 leider aufgelöst. Die Seniorengymnastikgruppe (Karnevalsfeier 2002) Ga…ne Auricher Straße 69.
Von 1991 bis 2009 gab es auch eine Krabbelgruppe. Mütter und Kinder trafen sich jeweils montags in unserem Heim, um zusammenzuspielen und Erfahrungen zu sammeln. Ein Gruppenraum wurde im oberen Stockwerk von den Männern der Bereitschaft hierfür hergerichtet. Heidi Wurps hat diese Gruppe seit der Gründung lange geleitet. Danach wurde Gunda Gontjes, vormals Scholz, Leiterin. Von 2006 bis 2009 war Jessica Bolinius für diese Gruppe zuständig. Leider konnte die Gruppe nicht aufrechterhalten werden, da in der Kirchengemeinde Jarßum eine Krabbelgruppe gegründet wurde. Sollte eine Mutter Interesse haben, diese Gruppe bei uns wieder ins Leben zu rufen, so ist sie herzlich willkommen. Sie bekommt vom Vorstand umfangreiche Unterstützung.
Die Bereitschaft hatte auch große Erfolge zu verzeichnen. Im Herbst 1985 wurde sie zum Beispiel von 16 teilnehmenden Bereitschaften Kreismeister. Bei der Bezirksmeisterschaft im Jahre 1986 wurde der 2. Platz erreicht.
Mehrere unserer DRK-Helferinnen aus der Bereitschaft waren des Öfteren über eine Woche lang in den Auffanglagern Friedland und Bramsche, um den Aussiedlern aus Ost-Europa die ersten Schritte in die „neue“ oder „alte“ Heimat zu erleichtern.
Als erster Ortsverein in Ostfriesland wurden 1989 in der damaligen DDR zum DRK-Kreisverband Bad Langensalza in Thüringen Verbindungen geknüpft. Mehrere gegenseitige Besuche wurden durchgeführt. Bei einem Motorrad – Crossrennen in Thüringen hat die Bereitschaft damals die Unfallwache übernommen. In der Russland- und Rumänienhilfe war der Ortsverein sehr aktiv. Mehrere Hundert Pakete wurden gesammelt oder gepackt und auf dem Weg nachgebracht.
Jedes Jahr beteiligt sich der Verein an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, die von ev.-luth. Kirchengemeinde Petkum durchgeführt wird.
Bereitschaftsleiter Werner Spannhoff war 1991 und Vorsitzender Erich Bolinius war 1992, 1994,1996 und 2003 in Archangelsk, um vor Ort zu helfen bzw. Hilfe zu überbringen. Das Fazit der Reisen lautete: „Wir dürfen in unseren Bemühungen, den ärmsten Menschen zu helfen, nicht aufhören.“
Die Männer der Bereitschaft erneuerten die sanitären Einrichtungen im Rot-Kreuz-Heim im Jahre 1987 vollständig. Die Materialkosten wurden diesmal von der Stadt Emden als Eigentümerin zur Verfügung gestellt. Im Jahre 1991 wurde ein Gerätehaus hinter dem DRK-Heim, ebenfalls in Eigenleistung, gebaut. Im Jahre 1992 wurde die gesamte Heizungsanlage ebenfalls in Eigenleistung erneuert. Ebenso wurden alle Türen ausgewechselt und die Decke im Flur runtergezogen. Im Jahre 1997 wurde der gesamte Parkplatz von den männlichen Aktiven der Bereitschaft unter der Leitung von Werner Spannhoff gepflastert. Die Stadt Emden hat dadurch rund 20.000 DM gespart.
Im Jahre 1998 wurde der große Versammlungsraum (Dienstraum) komplett renoviert. Im Jahr 1998 wurde ein Flohmarkt zu Gunsten von dem Behinderten Rudolf Oltrop durchgeführt. Mit dem Erlös wurde sein Haus behindertengerecht umgebaut.
Ein neuer, gebrauchter Krankenwagen wurde angeschafft, da der alte mehr als abgängig war.
Eine Benefizveranstaltung für das behinderte Kind „Kira“ aus Widdelswehr wurde im neuen Theater mit großem Erfolg vom Ortsverein durchgeführt. Das Fernsehen hat Aufnahmen gemacht und gesendet.
Das erste Straßenfest mit den Anwohnern rund um das DRK-Heim wurde im Jahre 1999 mit Erfolg durchgeführt, ein Flohmarkt rundete die Veranstaltung ab. Aufgrund der guten Annahme des ersten Straßenfestes wurde im Jahre 2000 erneut ein derartiges Fest durchgeführt. Bei diesem Fest waren 30 Sportler aus Archangelsk, die auf Besuch bei der Altliga beim SV Petkum waren, Gäste der Rot-Kreuzler.
Das 35-jährige Bestehen wurde im Jahr 2002 an drei Tagen groß gefeiert. Eine Festschrift wurde, wie beim 30-jährigen Fest, auch wieder herausgegeben. Da das alte Schulgebäude gegenüber dem Rot-Kreuz-Heim noch stand, konnte dort ein riesiger Flohmarkt durchgeführt werden. Insgesamt zählte der Verein 8.000 Besucher.
In der Zeit vom 1.09.2007 bis 2.09.2007 wurde das 40-jährige Bestehen wiederum mit großem Erfolg gefeiert. Schirmherr war Oberbürgermeister Alwin Brinkmann, auch Mitglied und ein Förderer in unserem Verein.
Jährliche Grillfeste, Snirrtje-Braa-Eten – früher bei Slis jetzt im Hotel „Faldernpoort“, werden für die Mitglieder durchgeführt.
Das Dach auf dem Nebengebäude (Sanitäranlage) wurde im Jahre 2001 von der Stadt Emden komplett erneuert. Vor rund 5 Jahren wurden 2 neue Garagen gebaut, die bisherige Garage auf dem ehemaligen Schulgelände musste geräumt werden. Die Fundamente und Mauern wurden in Eigenleistung unter der Leitung von Werner Spannhoff und Stefan Brinkmann erstellt. Hier hat die Stadt Emden große Hilfestellung gegeben.
Seit dem 1.4.1996 ist der Ortsverein für das DRK-Heim selbst verantwortlich. Mit der Stadt Emden wurde ein Nutzungsvertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren unterschrieben. Dies bedeutet auch, dass alle lfd. Kosten – wie Strom, Heizung, Wasser usw. – vom Ortsverein selbst getragen werden müssen. Die Mehrkosten von rund 4.000 € im Jahr müssen durch besondere Aktivitäten wieder hereingeholt werden.
Ein neuer Mannschaftstransportwagen wurde im Jahr 2007 für rund 19.000 € angeschafft, da der alte abgängig war. Obwohl der Verein hier jahrelang Rücklagen angesammelt hatte, musste ein Kredit aufgenommen werden. Der ist inzwischen vorzeitig zurückgezahlt worden.
3 x im Jahr wird eine Blutspendeaktion in der Grundschule Widdelswehr/Petkum durchgeführt. Es kommen im Durchschnitt so um die 100 Spender. Am 26.6.2012 waren es 96, davon 3 Erstspender. Zu uns kommen viele Spender aus der Stadt, weil sie insbesondere auch durch die gute Betreuung und das hervorragende Essen, welches immer von Marion Oelrichs-Brinkmann abwechslungsreich und kreativ erstellt wird, angetan sind. Seit 1968 haben beim Ortsverein weit über 10.000 Personen Blut gespendet.
In den letzten 45 Jahren wurden rund 100.000 ehrenamtliche Stunden von der Bereitschaft anhand der Dienstbücher geleistet. Im Jahr 2011 waren es rund 3.000, davon wurden an Unfallwachen (in der Nordseehalle, im neuen Theater, bei Kickers Emden – insbesondere in der 3. Liga usw.) in der Stadt Emden rd. 40 % geleistet.
Bei allen Veranstaltungen sind seit Jahren immer wieder einige Frauen tätig, die im Verein nicht wegzudenken sind. Sei es nun beim Schummeln, beim Teemachen, bei Krankenbesuchen, bei der Betreuung oder beim Brötchenschmieren bei den Blutspendeaktionen, diese Frauen sind – wie alle im DRK-Ortsverein – ehrenamtlich und völlig unentgeltlich für die Rot-Kreuz-Arbeit tätig. Und das will in der heutigen Zeit schon etwas heißen. Es sind dies:
Afine Hanssen, Therese Kruithoff, Theda Bolinius, Hanne Schipper, Edda Melles und Helga Sikkes. Hildegard Siemers und Anita Hassebrock, die auch zu der Gruppe gehörten, sind im letzten Jahr leider viel zu früh verstorben. Ein großer Verlust für den Verein.
Spaßeshalber nennt sich die Gruppe auch: „Der Jägermeisterclub“. Woher mag der Name wohl kommen?
Der Ortsverein verfügt über 2 Autos, und zwar einen Mannschaftstransportwagen (Bulli) und einen Krankenwagen, der auch als Unfallhilfsstelle dient. Dieser Krankenwagen wurde ebenfalls in Eigenleistung umgebaut.
Jahrelang hat der inzwischen verstorbene Gerd Wempen mit dem Bulli die Senioren aus den Wohnungen oder aus den Altenheimen zur Seniorenbegegnung gebracht, die nicht mehr gut „zu Fuß“ waren. Danach war die „DRK-Allzweckwaffe“ Heinz Hanssen im Einsatz. Garrelt Mennenga hat Heinz Hanssen abgelöst, musste jedoch aufgrund persönlicher Gründe die Fahrerei wieder aufgeben. Jetzt fährt Alwin Trump alle 14 Tage die Senioren.
Die Mitgliederzahl hat sich im Laufe der Zeit sehr positiv entwickelt. Hatte der Ortsverein im Jahre 1985 210 Mitglieder, so sind es zurzeit 479. Wir hatten schon einmal über 500 (zahlende Mitglieder, einschl. Familienangehörige). Aufgrund der rückläufigen Zahlen – durch Tod – haben wir im Juni dieses Jahres eine Mitgliederwerbeaktion mit gutem Erfolg durchgeführt.
Interessant ist, aus welchen Ortsteilen diese kommen (Zahlen von 2012), und zwar:
Seit 1986 wird jedes Jahr eine Mehrtagesfahrt angeboten. Paris, Wien, Brüssel, Danzig, Breslau und London waren u. a. die Ziele. In diesem Jahr waren wir 5 Tage in Freiburg. Die Reisen sind mit über 50 Teilnehmern immer ausgebucht und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Tagesfahrten in die nähere und weitere Umgebung werden auch sehr oft angeboten.
Seit Anfang 1997 ist der Ortsverein Mitglied in dem am 31.1.1997 gegründeten Bürgerverein Petkum. Im dortigen Vorstand ist vom Ortsverein Rainer Spannhoff vertreten. Die üblicherweise Anfang des Jahres durchgeführte Jahreshauptversammlung wurde auf den 28. Dezember 2012 verschoben. Grund: Erich Bolinius möchte nach 27 Jahren als Vorsitzender das Amt abgeben. Da sein vom Vorstand vorgeschlagener Nachfolger Harald Wiers aus beruflichen Gründen das Amt jedoch erst Ende Dezember 2012 antreten kann, wurde die JHV verschoben.
Im Vorstand des DRK-Kreisverbandes Emden sind Harald Wiers als Beisitzer, Werner Spannhoff als stellv. Kreisbereitschaftsleiter und Stefan Brinkmann als Rot-Kreuz-Beauftragter tätig.
Der DRK-Ortsverein Widdelswehr/Petkum hat in den 50 Jahren seines Bestehens vielfältige soziale Aufgaben durchgeführt. Ob es nun Erste-Hilfe-Lehrgänge, Seniorenbegegnungen, Schwesterhelferinnenausbildungen, Blutspendeaktionen, Krankenbesuche usw. waren, immer waren Frauen und Männer bereit, sich unentgeltlich im Dienste der Nächsten zu stellen. Gäbe es sie nicht, wären viele Schwache und Bedürftige wortwörtlich hilflos, müsste die „gefühlte Temperatur“ des sozialen Klimas in den Dörfern als „frostig“ eingestuft werden. Trotzdem werden sie nur allzu häufig als weltfremde Idealisten belächelt. Das ist bedauerlich, aber in der „ichbezogenen, materialistisch eingestellten heutigen Zeit nicht besonders verwunderlich. Die Welt wäre aber ärmer, wenn es diese Rot-Kreuz-Menschen nicht geben würde.
Seit dem 2023 setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen: